An der Kasseler Weserstraße hat ein neuer Laden mit Upcycling-Produkten eröffnet. Hinter dem Projekt steckt ein kreativer Lehrer.
Eigentlich ist Michael Bischoff Sportlehrer. Als solcher arbeitet der Kasseler für die Gemeinnützige Gesellschaft für Aus- und Fortbildung (Jafka). Tatsächlich verbringt der 40-Jährige aber auch viel Zeit damit, aus alten Möbeln, Dachbodenfundstücken und ausrangierten Feuerwehrschläuchen Designer-Stücke, Wohnaccessoires und sogar Sportgeräte herzustellen.
Derzeit betreibt er an der Weserstraße 12a einen kleinen Laden, in dem er seine Produkte anbietet. Zudem gibt er Kurse für Interessierte, die Lust am Upcycling – also der Wiederverwertung von Materialien – haben.
Wie vielseitig beispielsweise alte Feuerwehrschläuche verwendbar sind, wird in der kleinen Ausstellungshalle neben dem Imbiss „Zum glücklichen Bergschweinchen“ deutlich. Bischoff präsentiert dort Vasen, Weinflaschenhalter, Katzenkratzbäume, Hundespielzeug und Lampen aus den robusten Schläuchen. Ähnlich vielfältig hat er alte Schultische verarbeitet: Aus ihnen wurden unter anderem Brettchen, Tische, Untersetzer und sogar ein großes Vier-gewinnt-Spiel.
Am Anfang waren es nur Balance-Boards
Angefangen hat Bischoff mit dem Bau von Balanceboards. Diese sehen aus wie Skateboards und sind aus den alten Platten von Schultischen hergestellt. Die Balanceboards stehen auf aufgeschnittenen alten Kartreifen. So lässt sich auf den Boards das Gleichgewicht trainieren. Die Boards bietet der Pädagoge auch online als Jungleboards an (jungleboards.de).
Umzug des Ladens wird notwendig
Den Ausstellungsraum kann Bischoff nur noch in den nächsten Wochen nutzen. Anschließend soll dort ein Laden für gerettete Lebensmittel einziehen, in dem Bedürftige Ware kaufen können, die unverkäuflich geworden ist. Bis dahin will er den Laden nicht nur zum Verkauf nutzen. „Ich will hier Leuten Anregungen geben, die selbst kreativ werden wollen“, sagt Bischoff. Deshalb bietet er auch zweimal monatlich Upcycling-Workshops für 25 Euro in seiner Werkstatt an. In diesen Kursen können die Teilnehmer selbst alte Möbel und Gegenstände zum Upcycling mitbringen.
Hinweis: Dieser Artikel stammt aus der Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen Zeitung

